Die FIFA WM 2022 in Katar läuft seit einigen Tagen, doch die Stimmung ist im Vergleich zu vorherigen Turnieren anders. Ging es früher zumeist nur um den sportlichen Wettkampf, so wird die Berichterstattung dieses Mal von der politischen Situation im Gastgeberland Katar oder dem moralischen Verhalten des Fußballweltverbands FIFA bestimmt.
Die kontroverse gesellschaftliche Diskussion eignete sich besonders gut, um sie auch in der Schule im Rahmen der ersten Klimarat-Debatte unter der Fragestellung „FIFA WM 2022 in Katar: Endlich im WM Fieber oder konsequenter Boykott?“ aufzugreifen. An der Veranstaltung nahmen insgesamt zehn Schüler*innen aus den Klassen 7, 10 und 12 teil, die einerseits vielfältiges Hintergrundwissen und neue Perspektiven zur Diskussionsfrage erhielten, und andererseits leidenschaftlich, fair und konstruktiv miteinander diskutierten. Hierbei zeigte sich, dass unsere Schüler*innen unterschiedliche Ansichten teilen: So appellierten Schüler*innen für einen konsequenten Boykott des Fußballturniers, da sie z.B. den WM-Vergabeprozess, die Situation der Arbeiter*innen auf den katarischen (WM-)Baustellen sowie Sports- und Greenwashing kritisieren. Demgegenüber gaben andere Schüler*innen jedoch an, im WM-Fieber angekommen zu sein, da für sie u.a. sportliche Ereignisse von politischen Ereignissen zu trennen sind und der Wettkampf auf höchstem Niveau sowie die Anerkennung sportlicher Spitzenleistungen zählen.
Die Lehrkräfte des Klimarats, Herr Kettner und Herr Fleisch, stellten abschließend fest, dass für alle Diskussionsteilnehmer*innen eine differenzierte Sichtweise und eine sachliche Debattenkultur wichtig sind. Auch betonten sie, dass die Entscheidung darüber, ob jemand im WM-Fieber angekommen ist, oder aber das aktuell laufende Turnier boykottiert werden sollte, ganz persönlich zu treffen ist.