Das MHG feierte sein Jubiläum

Der Einladung zum Sommerfest des Martin-Heidegger-Gymnasiums waren zahlreiche Ehrengäste gefolgt. Beim Festakt in der Halle am Feldweg gab es muntere Reden und einige Überraschungen.

Südkurier, 25. Juli 2022 von Herbert Dreher,

Vor 51 Jahren erhielten 17 Abiturienten das erste Entlassungszeugnis am Martin-Heidegger-Gymnasium in Meßkirch. Dem Abiturjahrgang 1971 folgten 50 weitere Abschlussklassen mit insgesamt 1800 Abiturienten. Viele von ihnen kamen am Samstag wieder zu ihrer Bildungsstätte zurück, um gemeinsam das 50-jährige Bestehen der Schule zu feiern – wegen der Corona-Pandemie mit einem Jahr Verzögerung. Das Schulfest bot den Rahmen, sich beim Wiedersehen an die gemeinsame Schulzeit zu erinnern, alte Schulfreunde zu treffen und um lustige Anekdoten nochmals aufzufrischen.

Rektor Tobias Andelfinger begrüßte zum Festakt seine Gäste aus allen Jahrgangsstufen und ging auf den stetigen Wandel pädagogischer Lehre ein. Die Schule fördere als starke Gemeinschaft das Selbstbewusstsein der jungen Menschen, in starker Gemeinschaft zwischen Lehrerkollegium, Elternhaus und Schulkameraden. Kai Metzger als Vertreter des Regierungspräsidiums Tübingen hob in seinen Grußworten die Schülermitverwaltung (SMV) hervor, eine schulinterne Organisation, die organisieren, Verantwortung übernehmen und mit Kompromissen die Welt gestalten würde.

Dass die Stadt Meßkirch als Schulträger den Belangen des Gymnasiums „Am Feldweg“ stets aufgeschlossen gegenübersteht, war in den Ausführungen von Gemeinderätin Insa Bix in Vertretung von Bürgermeister Arne Zwick zu hören. Aus dem ursprünglichen Pro-Gymnasium, mit Unterrichtsräumen in verschiedenen Gebäuden der Stadt, entstand das heutige Martin-Heidegger-Gymnasium, ein moderner Baukörper mit technisch optimaler Ausstattung. 1969 habe die Stadt mit einer weitsichtigen Planung den Grundstein in der Schulentwicklung und einen Meilenstein für Stadt und Region für den Schulsektor geschaffen. Im Jahr 1975 entstand das Hallenbad und 2004 erfolgte die Einrichtung der Ganztagsschule mit Mensabetrieb. Nicht von ungefähr ist die Stadt Meßkirch stolz auf ihr Martin-Heidegger-Gymnasium, welches in den vergangenen 50 Jahren namhafte und über die Grenzen hinaus bekannte Persönlichkeiten hervorgebracht hatte.

Vor 35 Jahren hat sich der Freundeskreis und Förderverein „Martin-Heidegger-Gymnasium“ gegründet. Ein Verein, der die Schule mit außergewöhnlichen finanziellen Mitteln unterstützt und einen Beitrag dazu leistet, dass sich die Schülerinnen und Schüler „noch heimeliger“ fühlen können. Uta Mahler-Kraus, langjährige Vorsitzende des Fördervereins, bezeichnete die Schule als einen Ort der Gemeinschaft, in welcher das Schulleben den Menschen prägt. Sie sagte: „Unsere Schule vermittelt und festigt sowohl eine solide Fachkompetenz, als auch methodische, soziale und personale Kompetenzen“. Sie ist sich sicher, dass das Lehrerkollegium mit der Schulleitung gemeinsam alle Hürden meistert und das Zusammengehörigkeitsgefühl weiter gestärkt wird. Der besondere Dank galt Rektor Tobias Andelfinger und dessen Stellvertreterin, Simone Hägele-Schatz. Als Jubiläumsgeschenk übergab der Förderverein fünf große Relax-Liegen für den Außenbereich zur Entspannung für Körper, Geist und Seele.

 „50 Jahre Abi sind auch 50 Jahre Elternarbeit“ sagte Elternbeiratsvorsitzender Michael Bienert und bezeichnete die Arbeit der Eltern als wesentlichen Baustein zwischen Lehrer, Schüler und Eltern. Bei steigendem Niveau werden Eltern mehr und mehr gefordert. Auch für die Eltern ist das Wohlbefinden ihrer Kinder in der Schule ein großes Anliegen. Um dieses zu fördern, befasst sich der Elternbeirat derzeit mit dem Bau einer Grillstelle und dafür gab es schon mal einen Sack Grillkohle. „Kohle kann man immer brauchen“, so Michael Bienert.

Mit einem erfrischenden Festvortrag fesselte Gerd Mägerle vom Abi-Jahrgang 1990 und heute Redaktionsleiter der Schwäbischen Zeitung in Biberach die zahlreichen Zuhörer. Er hat die 50 Jahre Abi am Martin-Heidegger-Gymnasium humorvoll zusammengefasst und ab und zu auch mal aus der Schule geplaudert. Als Dorfkind aus einer Großfamilie stammend, musste er von den Stadtkindern schon einiges einstecken und aushalten. In seinem Resümee zur Schulzeit fasste er die fortlaufende Entwicklung und die Veränderungen der Jahrzehnte zusammen. Sportstunden als Gymnasialschüler sind ihm in besonderer Erinnerung geblieben. In Folge einer fehlenden Sportstätte gab es Lauftraining auf dem geteerten Sträßle „Am Feldweg“. „Und dann habe ich im Laufe der Schuljahre die Laufstrecke nicht mehr in Metern, sondern in Feldwegeinheiten eingeteilt“, betonte Mägerle. Viele ehemalige Abiturienten bestätigten seine Ausführungen mit einem Schmunzeln oder Kopfnicken und am Ende mit einem langanhalten Applaus.

In allen Ausführungen der Redner war zu entnehmen, dass am Martin-Heidegger-Gymnasium im gegenseitigen Miteinander eine große Harmonie herrscht und die Schüler gut aufgehoben sind. Die Bigband unter der Leitung von Susanne Pflumm-Hruza hat den Festakt im flotten Rhythmus mitgestaltet. Auf dem Schulhof setzten sich die Feierlichkeiten nahtlos fort. Speisen und Getränke, Kaffee und Kuchen waren reichlich geboten und während des musikalischen Rahmenprogramms von Schülerinnen und Schülern serviert. Man ging durch die Reihen der vielen Besucher und traf sich mit alten Freunden und Bekannten. Ein Fest der großen „Gymi“-Familie, das im geselligen Beisammensein bis Mitternacht dauerte.