28 Schüler und Schülerinnen der 8. und 9. Klasse waren vom 1. bis 11. Oktober bei ihren Gastfamilien in Meßkirchs französischer Partnerstadt. Die Abende und das Wochenende verbrachten die Schüler mit den Familien ihrer Austauschschüler und lernten dabei das Leben, die Eigenheiten und die Sprache dieser fremden Umgebung besser kennen. Für ein paar der Meßkircher Schüler war es der zweite Besuch bei ihrer Gastfamilie und so konnten sie an den bestehenden guten Beziehungen des vergangenen Jahres anknüpfen.

Unter der Woche unternahm die deutsche Gruppe jeweils gemeinsame Ausflüge und erkundete dabei Land und Leute im Großraum Grenoble. Ein alljährliches Ziel der Gruppe ist die historische Befestigungsanlage oberhalb von Grenoble und die Deutschen hatten dieses Jahr die angenehme Überraschung, dass sie den Auf- und Abstieg mit der Seilbahn machen durften und somit ein beschwerlicher Fußweg weniger zu absolvieren war. Weitere landschaftliche Eindrücke erfuhren die Schüler bei dem Besuch der Grotten von Sassenage und einer Fahrt durch das Vercors-Gebirgsmassiv. Dort waren die Meßkircher Schüler gemeinsam mit ihren französischen Partnern auf den Spuren der französischen Widerstandsbewegung gegen die deutsche Besetzung während des 2. Weltkriegs. An zwei Gedenkstätten, Saint-Nizier-du-Moucherotte und Vassieux, wurden Kränze niedergelegt und der Vergangenheit mit Schweigeminute und Hymnen gedacht. Vor 80 Jahren begann mit der Landung der Alliierten die Befreiung Frankreichs, woran in diesem Jahr an verschiedenen Orten im ganzen Land gedacht wird. Für den Schüleraustausch ein besonderer Moment, denn die Idee der Austauschprogramme und Partnerschaften zwischen den beiden Ländern geht darauf zurück, durch gute Beziehungen und gegenseitiges Kennen- und Verstehenlernen, die Freundschaft zwischen den Völkern zu pflegen, damit sich solche brutalen Ereignisse nicht wiederholen.

Weitere Programmpunkte waren auch die Teilnahme am Unterricht an der Partnerschule Collège A. Fleming und am traditionellen Schullauf, bei dem jeder Schüler der Schule nach Jahrgängen eine gewisse Strecke auf Zeit absolvieren muss.

Leider musste dieses Jahr wegen eines sehr unbeständigen Wetters und Starkregens die Fahrt mit der touristischen Eisenbahnlinie Train de la Mure abgesagt werden. Als spontaner Ersatz diente ein Museumsbesuch, bei dem die Schüler einen eigentlich sehr berühmten Einwohner Grenobles und seine bahnbrechende Errungenschaft kennenlernen durften : Jean-François Champollion (1790-1832), dem es als erstem Menschen der Moderne gelang, die alten ägyptischen Hieroglyphen zu entziffern und so den Grundstein zur Erforschung der antiken ägyptischen Kultur legte.

Die Stadt Sassenage unterstütze den Schüleraustausch auch dieses Jahr mit einem offiziellen Empfang für alle Beteiligte im Rathaus von Sassenage und mit einer finanziellen Unterstützung des Programms.

Nach 10 ereignisreichen Tagen feierten deutsche und französische Schüler einen Abschiedsabend im Collège, bei dem die ein oder andere Träne floss. Leichten Trost bot die Aussicht, dass die französischen Austauschschüler Ende März für 10 Tage nach Meßkirch kommen.

Veranstaltet wurde der Austausch auch dieses Jahr wieder von Französischlehrer Stephan Schmid in Begleitung von Matthias Fleisch. Auf französischer Seite organisiert die Deutschlehrerin Rachel Arnaud den Austausch mit Unterstützung von Laurence Faity-Martin.