35 Schülerinnen und Schüler des Martin-Heidegger-Gymnasiums befanden sich Anfang Oktober auf Schüleraustausch in Sassenage. Dank des schönen Wetters konnten sie während ihres 11-tägigen Aufenthalts in Meßkirchs französischer Partnerstadt vor allem die atemberaubende Bergwelt der Westalpen in ihrer ganzen Schönheit erfahren. Das Programm führte die Gruppe gleich in zwei der Bergmassive um Grenoble : im Vercors lernten die Schüler bei einem Orientierungslauf die tragische Geschichte der Résistance während der deutschen Besatzungszeit im Zweiten Weltkrieg kennen, ein Kapitel deutsch-französischer Beziehungen, das in Frankreich noch recht präsent ist. Ein zweiter Ausflug in die Bergwelt führte in die idyllische Abgelegenheit des Kartäuserklosters La Grande Chartreuse im gleichnamigen Gebirge. Nach einer Wanderung, die einen schönen Ausblick auf die große Klosteranlage ermöglichte, konnten die Schüler im dazugehörigen Museum erfahren, wie es zur Klostergründung kam, wie der Tagesablauf der Mönche aussieht und dass die Bekanntheit der Chartreuse heute sich vor allem der weltweiten Beliebtheit des Kräuterlikörs der Mönche verdankt.

Die deutschen Schüler sollten aber auch den Alltag ihrer Austauschschüler besser kennenlernen und so stand auf dem Programm der Gruppe der Unterrichtsbesuch an der Partnerschule. An zwei Vormittagen konnten sie den Unterricht am Collège Fleming in verschiedenen Fächern besuchen, mit ihren Gastschülern gemeinsam in der Mensa essen und die etwas andere Organisation französischer Schulen erfahren. Vor allem die Einzäunung des Schulgeländes und die langen Schultage der Franzosen überraschten viele deutsche Schüler und zeigten ihnen, dass die eigene Schule weniger streng auftritt.

Ein Höhepunkt des Programms war der gemeinsame Ausflug der deutschen und französischen Schüler zum Palais Idéal du Facteur Cheval, dem beeindruckenden Lebenswerk eines Briefträgers, der während seiner 33-jährigen Dienstzeit aus zusammengelesenen Steinen einen kleinen Palast erbaut hat.

Sehr beliebt bei den Meßkircher Schülern sind auch immer die Ausflüge in die nahegelegene Großstadt Grenoble, wo die traditionelle Stadtrallye und die Besteigung der Bastille stattfinden. Dieses Jahr mussten die Schüler zu Fuss die ehemalige Verteidigungsanlage Bastille oberhalb Grenobles erklimmen, was bei den sommerlichen Temperaturen wenig Begeisterung auslöste. Dafür wurden dann die Schüler zum ersten mit einer fantastischen Aussicht über den Großraum Grenoble belohnt und schätzten anschließend so richtig die Abfahrt mit der Seilbahn.

Für viele Schüler ist der Austausch eine sehr anstrengende Zeit, da sie lernen müssen, sich in eine fremdsprachige Familie und Umgebung einzupassen und ihre Bedürfnisse zu äußern. Dazu kommen unterschiedliche Tagesrhythmen und andere Essgewohnheiten, aber trotzdem konnten sich die Schüler gut bei den Gastfamilien einleben und teilweise auch Freundschaften knüpfen.