Vom 5. bis 15. November besuchten 18 Schülerinnen und Schüler aus Meßkirch , je neun von der Grafen-von-Zimmern-Realschule mit Lehrerin Kerstin Biselli und vom Martin-Heidegger-Gymnasium mit Lehrerin Linda Abberger, die japanische Partnerstadt Kahoku. Dieser Austausch war wegen des 40-jährigen Jubiläums der Städtepartnerschaft besonders bedeutend und wurde mit einem intensiven Kulturprogramm, vielen Begegnungen und großem gegenseitigen Interesse gefeiert.
Unmittelbar nach dem Ankommen wurden die Jugendlichen feierlich vom Bürgermeister empfangen und erhielten einen Einblick in das politische Leben der Stadt. Erste Begegnungen mit japanischen Schülern erfolgten an einer Grundschule, wo sie begeistert empfangen wurden. Daraufhin folgten abwechslungsreiche kulturelle Stationen: ein Besuch im Aquarium, ein Strandstopp, traditionelle Süßwarenmanufakturen, historische Geishaviertel und der berühmte Kenrokuen-Garten in Kanazawa. Die japanische Gastfreundschaft zeigte sich in einem prall gefüllten und sorgfältig durchgeplanten Programm, das die Jugendlichen durch Tempel, Museen und Märkte führte und dabei immer wieder für Überraschungen und Staunen sorgte.
Einen besonderen Eindruck hinterließ der Besuch von drei unterschiedlichen Mittelschulen, wo die Meßkircher Schüler*innen die außergewöhnliche Disziplin, Organisation und den Respekt erlebten, der den japanischen Schulalltag prägt. Sie nahmen am Unterricht teil, präsentierten vor einer großen Schülerschaft ihre Heimat und das deutsche Schulsystem, lernten Instrumente wie die Koto kennen und durften Kalligrafie üben oder an Teezeremonie teilnehmen. Workshops in einer Fabrik, sportliche Aktivitäten und Besuche in Einkaufszentren rundeten den Programmplan ab.
Eines der emotionalen Highlights war die traditionelle Kimono-Anprobe: In sorgfältiger Handarbeit wurden die Jugendlichen in Kimonos gekleidet und zu einem Shinto-Schrein geführt, wo sie nicht nur fotografiert wurden, sondern auch eine Einführung in religiöse Rituale erhielten.

Weitere kulturelle Einblicke boten Museumsbesuche, u. a. im Nishida-Kitaro-Philosophiemuseum, sportliche Workshops und das gemeinsame Abschiedsfest, bei dem die deutschen Schüler*innen mit einem Kahoot-Quiz und einem Tanz für Begeisterung sorgten.
Auch das freie Wochenende in den Gastfamilien wurde für viele zu einem Höhepunkt: Hier entstanden jene Erinnerungen, die einen Austausch unvergesslich machen. Gemeinsame Ausflüge, Spiele, Gespräche sowie ungezwungene Einblicke in den Alltag. All das trug dazu bei, dass aus anfänglicher Fremdheit echte Nähe wurde.
Zum Abschluss führte die Reise in die Großstädte Kyoto und Osaka, wo die Gruppe unter anderem den berühmten Fushimi-Inari-Schrein und das Schloss von Osaka besichtigte. Nach einem letzten gemeinsamen Abendessen und einem kurzen Einblick ins lebhafte Nachtleben Osakas trat die Gruppe die lange Heimreise an – mit Koffern voller Souvenirs, aber vor allem mit Herzen voller neuer Erfahrungen.
Die zehn Tage in Kahoku haben gezeigt, wie lebendig und bedeutend die Freundschaft zwischen den beiden Städten auch nach vier Jahrzehnten ist. Die Meßkircher Jugendlichen sind als Fremde gekommen und als Freunde gegangen. Die gewonnenen Eindrücke und Begegnungen werden noch lange nachwirken und die Partnerschaft weiter stärken.
