Mit Vertretern der Polizei, dem Landratsamt Sigmaringen sowie der Suchtberatungsstelle standen den Meßkircher Schulen, die gemeinsam zu einem Elternabend zur Medienprävention eingeladen hatten, kompetente Partner zur Seite. Polizeihauptkommissar Fabian Hengstler richtete eine klare Botschaft an die zahlreich versammelten Eltern:“ Ohne Sie geht es nicht“. Er betonte, wie wichtig es sei, dass Eltern die Handys ihrer Kinder mit der passsenden und richtig eingestellten Software ausstatten, dabei helfen, sichere Passwörter zu erstellen und über die Gefahren im Netz aufklären. Als typische Problembereiche nannte Hengstler Challenges, Kettenbriefe, Phishing, das Recht am eigenen Bild, Cybermobbing und Cybergrooming. Nach dieser strafrechtlichen Einordnung durch die Polizei folgte der Beitrag von Silvia Stroppel von der Suchtberatungsstelle. Sie legte den Fokus auf das Thema Medien und Sucht. Anschaulich erklärte sie, mit welchen Mechanismen Medienanbieter Suchtverhalten produzieren und verstärken. Die Ermöglichung von Endlosscrolling, virtuelle Belohnungen, Appelle an die Verantwortung (etwa Flammen nicht erlöschen zu lassen), In-App-Käufe, emotionale Bindung, Lootboxen sowie die Angst, etwas zu verpassen, wurden als wesentliche Elemente aufgeführt. Den anwesenden Eltern nannte sie eine ganze Reihe an Diagnosekriterien, die auf eine bestehende Sucht hinweisen. Kontrollverlust, die Vernachlässigung anderer Aktivitäten, Toleranzentwicklung sowie Entzugserscheinungen seien Indizien, die ernst genommen werden müssen. Michael Weis vom Landratsamt Sigmaringen wies die Eltern darauf hin, wie wichtig eine gute Beziehung zu den Kindern sei. Nur wenn ein gutes Vertrauensverhältnis bestehe, würden sich die Jugendlichen im Notfall auch an ihre Eltern wenden. Deshalb sollte Handyentzug auch nicht als Strafe eingesetzt werden. Zum Abschluss demonstrierten noch zwei Väter in einem kleinen Workshop, wie technischer Medienschutz auf dem Handy installiert und eingesetzt werden kann.